
Die Übersicht über alle Teile der 6-teiligen Artikelserie “Hochsensibel auf Jobsuche – Schritt für Schritt zu deinem neuen Job” findest du hier.
Hochsensibel auf Jobsuche: Du bist an einem Punkt, an dem du klar weißt, dass du dir einen neuen Job suchen möchtest oder nach längerer Pause wieder ins Berufsleben einsteigen willst. Aber wohin es genau gehen soll, in welchen Job, welches Umfeld, was vielleicht sogar deine Berufung sein könnte, ist dir nicht klar.
Dieser Beitrag ist Auftakt zu einer Artikelserie „Hochsensibel auf Jobsuche“, in die ich alles packe, was ich in meiner kürzlichen erfolgreichen Jobsuche gelernt habe und in den zahlreichen Erfahrungen zuvor, in denen leider auch Reinfälle dabei waren und ich im Nachhinein um Einiges schlauer war.
Etwas Wichtiges vorweg…
Etwas Wichtiges vorweg: Ich möchte dir keine leeren Versprechungen machen: Der Prozess, seine Berufung zu finden (wenn du spürst, dass das jetzt in dir da ist), ist ein tiefgreifender, längerer, der nicht mit ein paar Blogbeiträgen erledigt ist. In dieser Artikelserie ist der Findungsprozess für den nächsten Schritt stark verkürzt dargestellt, da ich einen kompakten Überblick geben möchte.
Eine aufmerksame Selbstreflexion geht der Jobsuche voraus und begleitet sie. Einen sehr lesenswerten Artikel über die Innenschau als Grundlage für einen neuen beruflichen Weg für hochsensible Menschen von Nicole Lindner findest du übrigens hier: https://www.hochsensibilitaet-netzwerk.com/berufliche-erfuellung-fuer-feinfuehlige/
Ich bin selbst schon seit gefühlt 35 Jahren (solange ich lebe) auf dem Weg, meine Berufung, meinen Beruf, das, was ich geben kann, im Leben zu finden. Ich habe so lange ich denken kann, Fragen dazu gestellt. Und wurde vom Leben, wenn es an der Zeit war, immer einen Schritt oder Sprung weiter geführt.
In Krisen kamen oft neue Erkenntnisse wie aus dem Nichts. Nicht immer konnte ich sie als das Geschenk annehmen, das sie sind. In anderen Lebensabschnitten setzte ich mich unnötig unter Druck. Keine neue Erkenntnis war in Sicht. Weil einfach “weiterfließen” angesagt war und nicht “Entwicklungssprung”.
Kurz gesagt: Ich kenne die Schwierigkeiten und Komplexität des Weges, den ich jeden Tag weitergehe und unterschätze sie nicht. Trotzdem möchte ich dir helfen mit dem, was ich bisher gelernt habe. Also, lass’ uns anfangen.
Hochsensibel auf Jobsuche, ja, aber wohin? Und was? Tausend Fragezeichen.
Dir ist klar, dass es so nicht mehr weitergeht. Die anstrengenden Kollegen, der cholerische Chef, das schlechte Arbeitsklima, die langweiligen Aufgaben oder auch die vollkommene Überhäufung mit Aufgaben.
Du fühlst dich erschöpft, dir fehlt die Energie für deine Familie, deine Freunde, die Hobbies, denen du früher mit Begeisterung nachgegangen bist. Vielleicht fehlt dir sogar die Energie, Abstand zu nehmen von der aktuellen Situation und dir klar zu werden, was du ändern musst.
Fest steht, dass du dir einen neuen Job suchen willst und musst. Du fühlst, du musst aufbrechen zu neuen Ufern.
Aufbrechen zu neuen Ufern, aber wohin genau? Und als was? Eine neue Stelle im bisherigen Bereich oder nochmal was ganz Anderes? Was macht dir eigentlich Spaß, worauf hast du Lust, wo bist du so richtig im Flow? Oder was lässt dir auch einfach mehr Zeit für die Dinge, die dir wichtig sind – deine Familie, Freunde, Verein, Sport… was passt zu dir und deinem Leben jetzt?
Visualisiere deine Träume: Vision Board
Ein hilfreiches Tool, das ich im Coaching kennengelernt habe, ist das Vision Board.
Auf einem Vision Board visualisierst du deine Träume, Visionen, Wünsche in den Bereichen deines Lebens, die gerade für dich im Fokus stehen: Beruf, Finanzen, Partnerschaft, Wohnen, Sinnlichkeit und Genuss, Urlaub, Gesundheit…
Du kannst dir ein Vision Board nur für deine ideale Jobsituation oder für alle Lebensbereiche, die dir einfallen, erstellen. Ich habe mir zwei Vision Boards erstellt:
- Ein Vision Board für alle Themen, die mir in den Sinn kamen
- Ein Vision Board als “Zoom” auf den Bereich “Job”
Im Vision Board für alle Bereiche habe ich Klarheit über meine Gesamtsituation, die ich mir im Leben wünsche, denn es gibt nicht nur meinen Job in meinem Leben. Im Job Vision Board habe ich alle meine Wünsche, Ideen, Bilder festgehalten, die ich mir nur für meine berufliche Situation wünsche.
Die Form ist frei: Egal ob digital oder analog: auf einem großen Plakat, als Collage, oder in einem Tool. Mein Vision Board ist ein gemaltes Bild auf einem großen Plakat. Die verschiedenen Themen und meine Vision davon habe ich in verschiedenen Farben als Bild zusammengefügt. Obwohl ich kein großer Maler bin, zugegebenermaßen ;-).
Lass‘ deiner Kreativität freien Lauf: Du kannst Texte aus Zeitschriften oder dem Internet ausdrucken und aufkleben, Postkarten, Fotos, Zitate, Affirmationen, selbst etwas schreiben oder zeichnen… tu‘ das in einem Moment, in dem du entspannt bist und die Ideen und Gedanken fließen können.
Inspirationen findest du z. B. auf Pinterest, in kostenlosen Bilder-Datenbanken oder ganz einfach durchs „Tun“ – einfach beginnen zu schreiben, zu malen… vielleicht eine inspirierende Musik anhören, was dir gut tut. Die Natur bietet ebenfalls eine Fülle an Bildern und die Ruhe, um bei dir anzukommen.
Am besten hänge dein Vision Board dort auf, wo du es jeden Tag sehen kannst. Meins hängt z. B. seitlich zu meinem Schreibtisch zu Hause, sodass ich mit einem entspannten Kopfdrehen sehen kann, wohin ich mich im Ganzen ausrichte. Und zwar jeden Tag.
Ein Ziel: Dein nächster Schritt
Dein Vision Board ist wie ein Leitstern für das, was du dir in den verschiedenen Bereichen und auch für deine Jobsituation wünschst. Jetzt gilt es, einen konkreten nächsten Schritt heraus zu greifen. Dies muss keine Stellenbezeichnung enthalten.
Wichtig auch: Dieses Ziel ist der erste Entwurf. Wir werden an diesem Ziel in Teil 2 der Artikelserie weiterarbeiten. Denn so aus dem Stand heraus “das” Ziel zu finden, ist nicht leicht. Deshalb: Perfektionismus beiseite bitte ;-). Ich trickse mich oft selbst aus, indem ich mir sage “Hey, das ist der ERSTE Entwurf.” Manchmal ist das dann auch der letzte, aber einfach, um den Druck rauszunehmen.
Eine Formulierungshilfe für deine Ziele findest du in der SMART-Methode: Formuliere Ziele…
- Spezifisch: Formuliere dein Ziel so konkret wie möglich.
- Messbar: Woran merkst du, dass du dein Ziel erreicht hast? Das kann eine konkrete Messgröße sein oder etwas Anderes, woran du dies ablesen kannst.
- Attraktiv: Du sollst Lust auf dein Ziel haben. Es soll anziehend für dich sein.
- Realistisch: Gerade für uns hochsensible Menschen gilt: Achte auf dich, fordere dich, aber überfordere dich nicht. Kleine Schritte in die richtige Richtung sind genau richtig.
- Terminiert: Setze dir einen Termin, bis zu dem du dein Ziel erreicht haben möchtest.
Fordere dich – aber überfordere dich nicht, kleine Schritte in die richtige Richtung sind genau richtig. Formuliere einen ersten Wurf deines Ziels.
Hochsensibel auf Jobsuche: Wie geht es weiter?
Mit Teil 2 natürlich ;-). In Teil 2 Ein passendes Arbeitsumfeld ist wichtiger als deine Stellenbezeichnung und wie du es definierst schauen wir uns an, warum das Umfeld für uns hochsensible Menschen entscheidender ist, als die konkrete Stellenbezeichnung. Anhand dessen prüfen wir nochmals dein Ziel, verfeinern es, passen es bei Bedarf an.
Der Prozess, sich klarer zu werden über den nächsten Schritt ist ein komplexer – das weiß ich zu gut. Konntest du mit dem Vision Board und der Auswahl eines konkreten Ziels etwas mehr Ordnung ins Chaos bringen? Schreib’ mir gerne deine Meinung in den Kommentaren!
Weiterführende Links
- Sehr lesenswerter Artikel über Selbstwahrnehmung und Innenschau als Voraussetzung für einen neuen beruflichen Weg für hochsensible Menschen von Nicole Lindner: https://www.hochsensibilitaet-netzwerk.com/berufliche-erfuellung-fuer-feinfuehlige/
- Hier findest du ausführliche Informationen dazu, wie du ein Vision Board erstellen kannst: https://karrierebibel.de/vision-board-erstellen/
- Und hier Details zur SMART-Methode für die Zielformulierung: https://karrierebibel.de/smart-methode/
- Hier geht’s zu Teil 2 Hochsensibel auf Jobsuche Teil 2/6: Ein passendes Arbeitsumfeld ist wichtiger als deine Stellenbezeichnung und wie du es definierst
Liebe Grüße
Constanze